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Besprechung CD

László Lajtha

String Quartets Complete Vol. 3

Hungaroton HCD 32544

1 CD • 72min • 2007, 2008, 2009

01.03.2010

Künstlerische Qualität:
Künstlerische Qualität: 10
Klangqualität:
Klangqualität: 10
Gesamteindruck:
Gesamteindruck: 10

Klassik Heute
Empfehlung

Lázló Lajtha ist ein Komponist, den zu entdecken sich lohnt. Neben Bela Bartok und Zoltan Kodaly gilt der 1892 in Budapest Geborene als bedeutendster ungarischer Komponist in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Wie diese beiden widmete sich Lajtha der Erforschung der Volksmusik seiner Heimat, was seine Kompositionsweise durch und durch prägte. Daneben besaß er eine starke Affinität zu Frankreich, wo er sich gerne aufhielt, seine größten Erfolge erzielte, und wo seine Werke verlegt wurden. Dukas und Debussy waren die Vorbilder seiner Jugend und weckten in Lajtha eine ausgesprochene Klangsensibilität und einen Zug zu lateinischer Klarheit, der sich in handwerklich vollendeten Partituren niederschlug.

Lajthas Oeuvre umfasst alle Gattungen von der Kammermusik über Chor- und Orchesterwerke bis zu Bühnenwerken und Filmmusik. Im Zentrum stehen seine neun Sinfonien, die ihn als einen der bedeutendsten Sinfoniker des 20. Jahrhunderts ausweisen, und seine zehn Streichquartette, die sich gleichmäßig über seine gesamte Schaffenszeit verteilen. Lajtha entwickelte in ihnen einen ganz individuellen, einzigartigen Stil, der auf einer Mischung von Einflüssen siebenbürgischer Volkmusik, impressionistischer Klangsprache und lateinisch durchsichtiger Formgebung beruht.

Als Professor am Budapester Konservatorium unterrichtete Lajtha dreißig Jahre lang Kammermusik und war daher mit allen Möglichkeiten des Quartettspiels vertraut. Seine Etüden für Streichquartett, wie sein op. 36 untertitelt ist, demonstrieren „Neuheiten des modernen Quartettspiels und -stils“, die Technik, Klangfarbe und Zusammenspiel betreffen. Die Bezeichnung des Capriccios aus op. 53 „Tendrement avec beaucoup de délicatesse“ könnte als Charakteristik über Lajthas gesamtem Quartettschaffen stehen. Das gilt vor allem für die immateriellen „huschenden Scherzi“, die sein besonderes Markenzeichen sind. Das zehnte und letzte Quartett trägt den Titel Transsylvanische Suite und schlägt den Bogen von einer weit ausgesponnenen Melodie, die wirkungsvoll von der Bratsche vorgetragen wird, zu einem volkstümlichen, sich unbändig steigernden Schlusstanz.

Eine einerseits virtuosere, andererseits subtiler alle Nuancen dieser Musik ausleuchtende Wiedergabe als die des 1990 gegründeten und nach dem berühmten ungarischen Violin-Pädagogen Leopold Auer benannten Quartetts lässt sich schwerlich vorstellen. Die Musiker haben sich mit solcher Hingabe in die Klangwelt Lajthas versenkt, dass ihre Einspielung als in hohem Maße authentisch gelten kann.

Sixtus König † † [01.03.2010]

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Komponisten und Werke der Einspielung

Tr.Komponist/Werkhh:mm:ss
CD/SACD 1
László Lajtha
1Streichquartett Nr. 10 op. 58 00:21:40
4Streichquartett Nr. 8 op. 53 00:24:18
8Streichquartett Nr. 6 op. 36 00:25:18

Interpreten der Einspielung

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