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Besprechung CD

cpo 777 312-2

1 CD • 66min • 2004

23.07.2008

Künstlerische Qualität:
Künstlerische Qualität: 9
Klangqualität:
Klangqualität: 9
Gesamteindruck:
Gesamteindruck: 9

Viel Freude macht diese Neu-Einspielung von Händels beiden beliebten Instrumentalwerken auf alten Instrumenten. Federico Guglielmo und sein 1994 gegründetes Ensemble haben dafür auf die Kenntnisse der brandneuen Werk-Monographie von Christopher Hogwood (Cambridge University Press) zurückgegriffen. Am ohrenfälligsten kommt dies in der Reihenfolge der 22 Nummern der Wassermusik zum Ausdruck, die hier nicht wie meist in drei Suiten gegliedert erklingt, sondern einer 2004 in der Royal Society of Musicians of Great Britain wiederentdeckten Handschrift von etwa 1719 folgt. Man könnte allenfalls kritisch anmerken, daß insgesamt zu sehr drauflos musiziert wird; manche Phrasen hätte man sich etwas sprechender gewünscht, auch wenn man dabei nicht gleich in solche Exzesse verfallen muss wie etwa Nicholas McGegan mit seinem Philharmonia Baroque Orchestra (Harmonia Mundi France HMA 1907010). Doch wird dieses kleine Manko mehr als wettgemacht durch das lebendige Spiel des Ensembles. Die Aufnahme hat fast das Flair eines Live-Mitschnitts. Außerdem verwendet Guglielmo dankenswerterweise neben dem Cembalo auch eine Laute, um die Continuo-Gruppe abwechslungsreicher zu gestalten. (McGegan zog ein Cembalo und ein Spinett heran; Händel selbst dürfte bei der Uraufführung zu Wasser wohl nur Lauten zur Verfügung gehabt haben.) Der Klang ist im Surround-Sound noch etwas farbiger, interessanter, weil gerade Cembalo und Laute mittiger wirken. Im Stereo-Modus kommt leider die Orchesteraufstellung zu stark zur Geltung, die alle Violinen links, die Continuo-Gruppe rechts positioniert. Dadurch wirkt das Klangbild sehr Außenstimmen-betont. Für klangliche Abwechslung sorgen auf dem rechten Kanal lediglich die Fagotte und Hörner. Vielleicht wäre es glücklicher gewesen, die Streicher nach links, das Continuo in die Mitte und die Holzbläser nach rechts zu holen.

Die Feuerwerksmusik klingt durch die konventionelle Aufstellung und die massive Bläser-Besetzung leider mehr nach modernem Sinfonieorchester, als mir lieb ist – zumal in diesem Werk die Blechbläser hörbar breiter und weniger differenziert artikulieren, als es die Streicher vorgeben. All dies tut dem insgesamt sehr positiven Gesamteindruck ein klein wenig Abbruch, so daß ich mich nicht zu einer durchgängigen Zehner-Wertung entschließen kann.

Dr. Benjamin G. Cohrs [23.07.2008]

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Komponisten und Werke der Einspielung

Tr.Komponist/Werkhh:mm:ss
CD/SACD 1
Georg Friedrich Händel
1Wassermusik HWV 348 00:49:01
23Music for the Royal Fireworks D major HWV 351 00:17:01

Interpreten der Einspielung

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