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Besprechung CD

The Trio Sonata

17th-Century France

BIS 1465

1 CD • 70min • 2004

24.06.2005

Künstlerische Qualität:
Künstlerische Qualität: 10
Klangqualität:
Klangqualität: 10
Gesamteindruck:
Gesamteindruck: 10

Klassik Heute
Empfehlung

Ausgerechnet ein Italiener, der Florentiner Jean-Baptiste Lully (1632-1687), sorgte dafür, daß Frankreich sich jahrzehntelang gegen jeden ausländischen Einfluß abschloß. Die Stoßrichtung dieser Isolationspolitik ging natürlich gegen Italien, im 17. Jahrhundert das Mutterland der Musik. Das wußte Herr Lully natürlich nur zu genau und bewachte eifersüchtig die Zollgrenzen des künstlerischen Reiches, das er ebenso absolut im Bann zu halten wünschte, wie sein verehrtes Vorbild, der Sonnenkönig, Frankreich beherrschte. Doch alle Bannflüche halfen nichts, die bahnbrechenden Erneuerungen eines Corelli und seiner avantgardistischen Kollegen konnten auch an den wachen Köpfen im Nachbarland nicht unbemerkt vorübergehen. Lully selbst sprach seinem Verdikt Hohn mit Triokompositionen für das Coucher du Roy (die Zeremonie, mit der sich die Sonne Frankreichs von ihren Trabanten des Hofstaats zur Nachtruhe verabschiedete).

Das Ensemble London Baroque hat auf dieser CD eine Elite französischer Komponisten aus der langen Epoche Ludwigs XIV. versammelt, von denen jeder auf seine Weise der neuen Triosonate der italienischen Nachbarn Tribut zollt, einmal mehr, einmal weniger offensichtlich. François Couperins sechssätzige La Superbe, die im Zentrum dieser Einspielung steht, könnte jedenfalls ebenso gut den Titel Hommage à Corelli tragen, so meisterlich transponiert sie die italienische Triosonate in ein französisches Ambiente.

Die Musiker des Ensembles London Baroque gehören zur alten Garde der Alte-Musik-Bewegung; sie beweisen mit ihrer gegenwärtigen Neueinspielung eine ungebrochene Frische und Liebe zur Musik, die sich unmittelbar auf den dankbaren Hörer überträgt! Alles, was man sich von einer Interpretation dieser Musik nur wünschen kann, bieten sie auf: Charme, Eleganz, Eloquenz, Kraft, Biegsamkeit, Feuer, Innigkeit und, als wichtigstes von allem, Beseeltheit. Man entsteigt diesem musikalischen Bade nach 70 Minuten gereinigt und erquickt; damit hat London Baroque genau das erreicht, was Musik im Barock wollte, und was sehr plastisch im Wort „Gemütsergötzung“ beschrieben wird!

Detmar Huchting [24.06.2005]

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Komponisten und Werke der Einspielung

Tr.Komponist/Werkhh:mm:ss
CD/SACD 1
Jean-Baptiste Lully
1Trio pour le choucher du roi
Jean Nicolas Geoffroy
2Dialogue pour le clavessin et les violes
Louis Couperin
3Simphonie
4Dialogue
François Couperin
5La Superbe
Gaspard Roux
6Suite Nr. 2 D-Dur
Louis-Nicolas Clérambault
7Sonate G-Dur (La Félicité)
Marin Marais
8Suite g-Moll (aus: Pièces en Trio)
Jean-Féry Rebel
9Tombeau de Monsieur Lully c-Moll für 2 Violinen und B.c.

Interpreten der Einspielung

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