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Besprechung CD

Hungaroton HCD 32295

1 CD • 65min • 2003

20.01.2005

Künstlerische Qualität:
Künstlerische Qualität: 7
Klangqualität:
Klangqualität: 8
Gesamteindruck:
Gesamteindruck: 8

Pietro Lappi – geboren um 1575 in Florenz, gestorben nach 1630 in Brescia – war Kapellmeister an Santa Maria delle Grazie in Brescia und gehörte zu jener Generation italienischer Komponisten, die ihre Kompetenz sowohl in dem traditionellen als auch in dem modernen Stil unter Beweis stellen mußten. 1616 veröffentlichte er 23 Canzonen zu vier bis dreizehn Stimmen als „libro primo“ (op. 9); zu einem zweiten Band ist es aber nie gekommen. Zuvor waren jedoch bereits drei instrumentale Einzelstücke aus seiner Feder in einem venezianischen Sammelband erschienen (die übrigens noch gut auf die vorliegende CD gepaßt hätten). Am bekanntesten ist vielleicht die Canzon La Negrona, doch auch in den übrigen Stücken zeigt sich Lappi durchaus auf der Höhe seiner Zeit, auch wenn er, was den Feinschliff und die technische Brillanz betrifft, Giovanni Gabrieli nicht immer das Wasser reichen kann.

Eine Gesamtaufnahme dieses Bandes ist an sich schon eine verdienstvolle Angelegenheit, und László Borsódy geht mit seinen Sonatores Pannoniae seriös an die Sache heran. Da eine spezielle Instrumentierung, wie damals üblich, vom Komponisten nicht vorgesehen ist, besetzt Borsódy die Stücke je nach Gesamtcharakter und Anlage der einzelnen Stimmen variabel mit Zinken, Posaunen und Instrumenten der Geigenfamilie; Orgel und Laute gestalten den Basso continuo, gelegentlich treten eine Trompete und ein (dezent gespieltes) Schlagwerk hinzu. Von der Extravaganz der 1970er Jahre, in denen man geneigt war, bei solchen Stücken die ganze Breite des Spätrenaissance-Instrumentariums vorzuführen, ist Borsódy also weit entfernt, und das mit guten Gründen, kommt es doch hier in erster Linie auf die Struktur der Musik an. So arbeiten die Sonatores Pannoniae das Wesentliche klar heraus, ohne sich in dynamischen oder artikulatorischen Spielereien zu ergehen. Bei aller Sorgfalt wünscht man sich gelegentlich etwas mehr Italianità, etwas mehr Intensität im Aufbau der Klangstruktur. Gleichwohl ist Borsódy mit seinem Ansatz auf der sicheren Seite, und wem es in erster Linie um die Erweiterung seiner Repertoirekenntnisse geht, der wird hier viel Interessantes finden.

Dr. Matthias Hengelbrock [20.01.2005]

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Komponisten und Werke der Einspielung

Tr.Komponist/Werkhh:mm:ss
CD/SACD 1
Pietro Lappi
123 Canzoni da suonare

Interpreten der Einspielung

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