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Besprechung CD

Isabelle Faust

harmonia mundi HMC901833

1 CD • 70min • 2003

02.11.2004

Künstlerische Qualität:
Künstlerische Qualität: 10
Klangqualität:
Klangqualität: 10
Gesamteindruck:
Gesamteindruck: 10

Klassik Heute
Empfehlung

Dies ist eine wunderschöne, poetische Neueinspielung von Dvoráks Violinkonzert: Isabelle Faust hatte eine Sternstunde und vertieft sich in das Werk auf eine Art und Weise, die höchste Bewunderung erfordert – auch wenn ihr starkes Vibrato meinen Geschmack nicht trifft. Sie stellt jedoch die vielen Nuancen und Facetten dieses oft unterschätzten Konzerts kongenial hinaus. Bestens unterstützt wird sie dabei von Jiri Behlolavek und seine eigenen Prague Philharmonia, die ebenfalls eine Sternstunde hat. Der Dirigent hat ein unfehlbares Gespür für feines, nie übertriebenes Rubato und Tempi, die der Musik optimale Entfaltung im Raum ermöglichen. Die Balance der Gruppen im Orchester und das klangliche Verhältnis zur nie im Vordergrund stehenden Solistin ist vorbildlich und auch tontechnisch eine Meisterleistung. Den Violinpart habe ich seit der legendären Einspielung von Isaac Stern nicht mehr so innig und zugleich hellwach musiziert gehört; Isabelle Faust übertrifft den Eindruck der Stern-Aufnahme sogar noch. Die Interpretation läßt weit mehr als nur aufhorchen: dem Rezensenten läuft eine Gänsehaut über den Rücken.

Mutig scheint die Paarung dieses Konzerts mit dem düsteren, meisterlichen Klaviertrio op. 65, das geradezu sinfonisches Potential hat, Querverweise zu Dvoráks Orchesterwerken um 1883 aufweist und ein autobiographisches Bekenntnis ist. Gehalten in der traditionellen Trauertonart f-Moll, verarbeitete Dvorak darin unter anderem den Tod einiger seiner Kinder sowie seiner Mutter. Eine solche Kopplung dürfte Freunden virtuoser Orchestermusik und Kammermusik-Fans neue Horizonte zu öffnen. Mit Jean-Guihen Queyras und Aleksandr Melnikov hat Isabelle Faust kongeniale Musizierpartner gefunden. Die aus verschiedenen Gründen oft problematische Klaviertrio-Konfiguration geht hier mühelos auf. Das aufgrund seiner enormen Schwierigkeiten selten aufgeführte Trio (das zu meinen Lieblingswerken zählt) habe ich noch nie zuvor so gut gehört, derart packende, erschütternde und kongeniale Aufführungen sind überhaupt höchst selten. Diese CD gehört für mich zu den Top Five des Jahres!

Dr. Benjamin G. Cohrs [02.11.2004]

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Komponisten und Werke der Einspielung

Tr.Komponist/Werkhh:mm:ss
CD/SACD 1
Antonín Dvořák
1Violinkonzert a-Moll op. 53 B. 108
2Klaviertrio Nr. 3 f-Moll op. 65

Interpreten der Einspielung

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