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Besprechung CD zum Thema
Krzysztof Penderecki

Krzyzstof Penderecki

Lukas-Passion

Naxos 8.557149

1 CD • 76min • 2002

26.02.2004

Künstlerische Qualität:
Künstlerische Qualität: 10
Klangqualität:
Klangqualität: 10
Gesamteindruck:
Gesamteindruck: 10

Klassik Heute
Empfehlung

Die Passio et mors Domini nostri Iesu Christi secundum Lucam – so der vollständige Titel der Lukas-Passion – machte seinerzeit Furore. 1964 vom Westdeutschen Rundfunk in Auftrag gegeben zum 100. Jahrestag der Weihe des Doms zu Münster und dort selbst auch am 30. März 1966 uraufgeführt, nahm sich zwar Bachs Passionsvertonungen als Vorbild, spitzte die Handlung aber dramatisch zu. Das Werk war außerdem Vorbild für weitere geistliche Kompositionen Pendereckis: Genannt seinen nur sein Dies irae (1967), Utrenja (1971), Magnificat (1973), Te Deum (1979), Polnisches Requiem (1984) sowie Sieben Tore von Jerusalem (1996) und Credo (1998).

Auch beim Wiederhören hat das fast 40 Jahre alte Werk nichts von seinem eigentümlichen Reiz eingebüßt – zumal in dieser sehr eindringlichen Neuaufnahme. Antoni Wit inszeniert das Werk gleichermaßen analytisch und klangsinnlich. Alles hat so seinen rechten Platz: der heftige Auftakt (Crux), die archaischen Züge im Chorgesang, der Kontrast zwischen verhalten und hochdramatisch, jazzartige und geräuschhafte Passagen, Ausbrüche und Lamento-Ton sowie der versöhnliche Schluss.

Antoni Wit stehen vorzügliche Solisten und ein virtuoser, sehr präziser, nuancenreicher und stets ausdrucksvoll singender Chor zur Verfügung, der das gesamte Register modernen Chorgesangs wie mühelos beherrscht und der noch flüsternd oder „pizzicato“ singend größten Eindruck macht. Negativ schlägt nur eine allgemein gewordene Unsitte der Artikulation zu Buche, die Vokale zu verfärben: so wird z. B. mit unschöner Regelmäßigkeit „dä-us“ statt „de-us“ und entsprechend „mä-us“ statt „me-us“ gesungen. Das Orchester der Warschauer Nationalphilharmonie musiziert sehr präzise, farbig, immer präsent und klar. Das alles hat die Aufnahmetechnik ebenso präzise und klar eingefangen. So ist diese packende, suggestive Aufnahme die willkommene „moderne“ und mehr als ebenbürtige Ergänzung zur Ersteinspielung unter Henryk Czyz (Philips).

Dr. Helge Grünewald [26.02.2004]

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Komponisten und Werke der Einspielung

Tr.Komponist/Werkhh:mm:ss
CD/SACD 1
Krzysztof Penderecki
1Lukas-Passion (1966)

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