cpo 999 904-2
1 CD/SACD surround • 67min • 2002
06.02.2004
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Ferdinand Ries, 1784 in Bonn geboren, 1838 in Frankfurt gestorben, war Pianist und Komponist. In Wien studierte er bei Beethoven Klavier und bei Albrechtsberger Komposition. Beethoven, für den er häufig auch als Sekretär und Kopist tätig war, war für den Komponisten Ries das große, schulbildende Vorbild. Ries komponierte neben Klaviermusik, Kammermusik, Liedern und Bühnenwerken auch 8 Sinfonien, 5 Ouvertüren und konzertante Werke.
Die Sinfonien in a-Moll und Es-Dur sind gewiß reife Werke und weisen Ries als einen handwerklich sicheren Symphoniker aus. Er wagte sich zum Teil harmonisch, instrumentatorisch und formal weiter und versuchte sich von der Konvention der sinfonischen Regeln zu befreien – der Kopfsatz der siebten Sinfonie kommt ohne langsame Einleitung zur Sache, es gibt kein rechtes Hauptthema mehr, im zweiten Satz der Es-Dur-Sinfonie verbinden sich Sonatensatz und Variationenform. Stilistisch gelingt diese Emanzipation dann aber doch nicht. Immer wieder sind Reminiszenzen an die Vorklassik und Klassik zu hören, scheinen die Vorbilder Haydn (2. Satz, Andante con moto, der Es-Dur-Sinfonie erinnert stark an Haydns Sinfonie Nr. 103 in Es-Dur) und besonders Beethoven zu sehr durch. Und letztlich bestätigt sich, was Beethoven schon bissig äußerte: daß Ries ihn nämlich zu sehr imitiere.
Das schmälert nicht die Leistung der Interpreten. Das Zürcher Kammerorchester führt die Werke in bestem Lichte vor, spielt animiert, kontrastreich und präsent, der Klang ist voll. Die Ausführungen im Booklet sind manchmal schon zu detailliert für den Durchschnittshörer.
Dr. Helge Grünewald [06.02.2004]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Ferdinand Ries | ||
1 | Sinfonie Nr. 7 a-Moll op. 181 (1835) | |
2 | Sinfonie Nr. 8 Es-Dur WoO 30 (1822) |
Interpreten der Einspielung
- Zürcher Kammerorchester (Orchester)
- Howard Griffiths (Dirigent)