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Besprechung CD

Francois Couperin

Concerts Royaux

Accent ACC23153

1 CD • 66min • 2003

15.03.2004

Künstlerische Qualität:
Künstlerische Qualität: 10
Klangqualität:
Klangqualität: 9
Gesamteindruck:
Gesamteindruck: 10

Seinem 1722 herausgegebenen dritten Band der Pièces de Clavecin fügte Couperin als Dreingabe noch die Concerts Royaux hinzu. Diese waren wie Cembalomusk auf zwei Systemen notiert, eigneten sich aber auch vorzüglich zur Aufführung als Kammermusik. Couperin berichtet, sie selbst häufig auf Verlangen Ludwigs XIV. sonntags mit Musikerkollegen vor dem Sonnenkönig aufgeführt zu haben. Nach Couperins Angaben entstanden die Stücke in den Jahren 1714 und 1715, also in den letzten Lebensjahren des Monarchen. Tatsächlich strahlt die Musik eine Abgeklärtheit und Gelassenheit aus, die in einem reizvollen Spannungsverhältnis zur Eleganz der tänzerischen Sätze stehen. Eine große und selbstbewußte Epoche betrachtet sich in diesen Klängen noch einmal selbst, ohne dabei in eine melancholische Rückschau zu verfallen.

Einen spannungsvollen Kontrast zu den drei Concerts Royaux dieser Einspielung bietet das siebte Konzert aus der 1724 erschienenen Sammlung Concerts Nouveaux: Schon der Untertitel Ritratto dell’amore deutet darauf hin, daß diese Stücke in den Zusammenhang von Couperins großem Projekt der „réunion des goûts“ gehören, mit dem er der Fehde zwischen dem italienischen und dem französischen Stil ein Ende setzen wollte. Mit seinem geistvollen Charme und den deskriptiven Titeln, die den einzelnen Sätzen den Rang von Charakterstücke verleihen, weist dieses Concert des inzwischen über fünfzigjährigen Couperin bereits weit in die Epoche Ludwigs XV. hinein.

Couperin hätte für seine feinsinnige, abwechslungsreiche und anregende Musik kaum bessere Interpreten finden können als die Brüder Barthold und Wieland Kuijken und den Cembalist Robert Kohnen! Bis in die feinsten Nuancen gestalten sie alle Facetten dieser Kunst, die Unterhaltung und intellektuellen Reiz vereint. Eine Einspielung von vier Concerts Royaux bei harmonia mundi France aus dem Jahr 1985 hat mit dieser CD das erste und zweite Konzert gemeinsam, die Interpreten sind Davitt Moroney am Cembalo, Robert Claire, Traversflöte, und Jaap ter Linden, Gambe (HMA 1951151). Mit ihrer Grazie und geistigen Reife hätte auch diese Aufnahme in der Kritik eine hohe Benotung verdient, doch gerade der Vergleich beider Einspielungen zeigt, daß die neue Einspielung der Brüder Kuijken und Robert Kohnens das Kunststück fertigbringt, in einer Interpretation mit souveräner Meisterschaft die durchaus gegensätzlichen Begriffe Raffinesse und Abgeklärtheit zu vereinen.

Detmar Huchting [15.03.2004]

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Komponisten und Werke der Einspielung

Tr.Komponist/Werkhh:mm:ss
CD/SACD 1
François Couperin
1Second Concert
2Premier Concert
3Concerts Nouveaux (Neuvième Concert »Ritratto dell'amore«)
4Septième Concert

Interpreten der Einspielung

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