Thüring Bräm
Chamber Music: 1989–1994
VMM VMM 2032
1 CD • 63min • 1997
19.06.2002
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Der Schweizer Komponist Thüring Bräm (* 1944) hat dem informativen Booklet zufolge über 80 Werke geschaffen und wirkt als Dirigent und Komponist in der Schweiz – unter anderem als Direktor des Luzerner Konservatoriums. Köstlich ist das Cembalo-Solo Nervals Hummer, ursprünglich eine Auftrags-Komposition über Wagners in Luzern vollendeten Tristan. Seine Spielerei damit schien Bräm schließlich ebenso absurd wie das Verhalten von Nerval, dem Dichter des 19. Jahrhunderts, der stets einen Hummer am Halsband spazieren führte. Auch das unter Flötisten geradezu berüchtigte, virtuose ARA – ursprünglich für 8, hier in einer Bearbeitung für 3 Flöten und Gong – ist faszinierend. Die leicht gegeneinander verstimmten Flöten sind über den Raum verteilt (was man der Aufnahme leider nicht so ganz anhört).
Bräm versteht sich vor allem auf den Aufbau bildhafter Miniaturen. Wohl am stärksten sind entsprechend die 24 Aphorismen für Klarinette, Vibraphon und Harfe. Grenzen zeigen dabei die beiden Streichquartette auf: Die Musik ist zwar symmetrisch um Zentren gebaut (je ein Cello-, ein Viola-Solo), auch bewußt ungerichtet, läuft aber Gefahr, die Hörer hinter sich zu lassen.
Die hier vorgelegte Anthologie ist der live-Mitschnitt eines Recitals in Krakau; die Beteiligten sind Absolventen und Studenten der Krakauer Musik-Akademie. Das künstlerische Niveau ist erfreulicherweise ebenso hoch wie die Bandbreite der Werke.
Dr. Benjamin G. Cohrs [19.06.2002]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Thüring Bräm | ||
1 | Streichquartett Nr. 1 | |
2 | Ara (Version für 3 Flöten) | |
3 | Streichquartett Nr. 2 (Litania) | |
4 | Nerval's Lobster für Cembalo | |
5 | 24 Aphorismen für Klarinette, Vibraphon und Harfe (Stundenbuch für J.V. Kopp) |
Interpreten der Einspielung
- Reiner Kwartet (Ensemble)
- Renata Guzik (Flöte)
- Krzysztof Langman (Flöte)
- Zbigniew Witkowski (Flöte)
- Ewa Gabrys (Cembalo)
- Pawel Krauzowicz (Klarinette)
- Tomasz Sobaniec (Vibraphon)
- Honorata Gornisiewicz (Harfe)