cpo 999 818-2
1 CD • 60min • 2001
18.01.2002
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Von Richard Wetz (1875-1935) mögen Eingeweihte des cpo-Programmes schon gehört haben, denn seine einst gefeierte Kleist-Ouvertüre wurde in einer tüchtigen Aufnahme bereits einer weitgehend ahnungslosen Öffentlichkeit vorgestellt (999 695-2). Der gebürtige Oberschlesier ist einer jener späten, unermüdlichen - und wohl auch unverbesserlichen - Sinfoniker, die sich im langen Schatten Bruckners und Brahms' noch einmal auf die ebenso beschwerliche wie faszinierende Reise begaben, das Alte und Meisterliche noch einmal zu wagen. Wetz mangelt es nicht an Eingebung und handwerklicher Gediegenheit, so daß die hier protegierte Dritte trotz ihrer ausgreifenden Viersätzigkeit (immerhin mehr als 50 Minuten Spieldauer!) zumindest für Freunde einer konservativen Ausrichtung Lebendigkeit, in bedeutenden Passagen auch geistvollen Zeitvertreib garantiert.
Albert und die pfälzische Staatsphilharmonie lassen es nicht an Plastizität und Hingabe an ein fossiles, aber durchaus lebensfähiges Monster fehlen. Substanziell schwächer scheint mir der artig-stramme Gesang des Lebens zu sein, zumal der wackere Jugendchor des Bundeslandes für eine solche Präsentation doch ein wenig zu nebenberuflich tönt. Dennoch: eine wichtige, im Beiheft sorgsam kommentierte Ausgrabung!
Peter Cossé † [18.01.2002]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Richard Wetz | ||
1 | Sinfonie Nr. 3 B-Dur op. 48 | |
2 | Gesang des Lebens op. 29 |
Interpreten der Einspielung
- Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz (Orchester)
- Landesjungendchor Rheinland Pfalz (Chor)
- Werner Andreas Albert (Dirigent)