
wergo WER 6643 2
2 CD • 1h 29min • 1999
01.10.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Die vierte Folge einer höchst kuriosen musikalischen Ausgrabung stellt das Label wergo hier zur Diskussion. Eine Art esoterischer Räucherstäbchenmusik, die insbesondere ihrer bizarren Entstehungsgeschichte einen gewissen grotesken Reiz zu verdanken hat: Sie ist das Resultat einer Gemeinschaftsproduktion von Georges Ivanovitch Gurdjieff und seinem Schüler Thomas de Hartmann. Auf der Suche nach spiritueller Weisheit verbrachte der um 1866 im Kaukasus geborene Gurdjieff zunächst mehrere Jahrzehnte auf Expeditionen im Herzen Asiens, um im Jahre 1922 in Frankreich das "Institut für die harmonische Entwicklung des Menschen" zu gründen und an seinem Buch All und Alles zu arbeiten.
Mit ihren simplen, zuweilen orientalisch anmutenden Melodien und ihrer rituell wirkenden Eintönigkeit mag diese Musik zwar das Unterbewußtsein meditationswilliger Sinnsucher ansprechen, ein nüchterneres Ohr dürfte sie indes trotz manch subtiler Klangeffekte eher unterfordern. Über die pianistischen Qualitäten der Interpreten ist wenig zu sagen, denn die kargen Strukturen der Werke bieten kaum Reibungsflächen.
Peter Schlüer [01.10.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Gurdjieff/Hartmann | ||
1 | Hymnen eines großen Tempels | |
2 | Das große Gebet | |
3 | Der Kampf der Magier (Sechs Fragmente) | |
4 | Vier frühe Stücke |
Interpreten der Einspielung
- Charles Ketcham (Klavier)
- Laurence Rosenthal (Klavier)