Arthaus Musik 100 064
1 DVD • 2h 58min • 1996
01.11.2000
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
"Endlich!", werden Händel-Fans angesichts dieser Ariodante sagen. Denn Ivor Boltons Ariodante wurde wegen der sängerischen Leistungen gleichermaßen bei der Premiere in London gerühmt wie nach der deckungsgleichen Übernahme an die Bayerische Staatsoper. Der Mitschnitt wurde in London vom BBC-Musikfilmer Kriss Rusmanis aufgenommen. Zumindest bildtechnisch läßt diese Ariodante daher keine Wünsche offen: Rusmanis' Kamera folgt den Darstellern, lange Fahrten gibt es ebenso wie Großbild-Detailaufnahmen.
Ärgerlich ist jedoch die englische Fassung, die nicht nur dem Gesang zuwiderläuft, sondern auch ungenau und holprig ist. Faszinierend hingegen, welchen Klangzauber Ivor Bolton dem modernen Instrumentarium entlockt. Den Sängern kommt die feinsinnige Stabführung entgegen: Joan Rodgers singt eine überirdische Genevra: Von der reinen Prinzessin zur fast Wahnsinnigen, weil unschuldig Angeklagten, ist es nur ein kleiner Schritt – Rodgers geht ihn mühelos. Christopher Robson vermag den Polinesso besser zu spielen als zu singen – einige Spitzentöne klingen deutlich gepreßt. Für Überraschungen hingegen sorgt die einen empfindsamen Ariodante darstellende Ann Murray ebenso wie das beherzt spielende Orchester.
Hagen Kunze [01.11.2000]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Georg Friedrich Händel | ||
1 | Ariodante HWV 33 |
Interpreten der Einspielung
- Joan Rodgers (Sopran)
- Gwynne Howell (Sopran)
- Lesley Garrett (Sopran)
- Ann Murray (Mezzosopran)
- Paul Nilon (Tenor)
- Mark Le Brocq (Tenor)
- Christopher Robson (Bariton)
- English National Opera Orchestra and Chorus ()
- Ivor Bolton (Roméo)