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Christa Ludwig

dt. Sängerin, Mezzosopran

Biographie

Anlässlich des 90. Geburtstags von Kammersängerin Christa Ludwig erschienen bei Warner Classics am 16. März 2018 sämtliche Recitals mit legendären Schubert-, Schumann-, Brahms- und Mahler-Aufnahmen – in modernstem Remastering. Christa Ludwig wurde am 16. März 1928 in Berlin als Tochter des Sängers und Theaterintendanten Anton Ludwig und der Sängerin Eugenie Besalla geboren. Sie wuchs in Aachen und Hanau auf und versuchte sich unter der Obhut der Mutter schon als Kind an Koloraturarien. Sie studierte bei ihrer Mutter, die ihre einzige Gesangslehrerin blieb und besuchte das Konservatorium von Aachen. 1946 debütierte sie in Frankfurt am Main als Prinz Orlowsky in Die Fledermaus. Nach Engagements in Darmstadt und Hannover wurde Christa Ludwig 1955 von Karl Böhm an die Wiener Staatsoper geholt, wo sie eine der prägendsten Sängerpersönlichkeiten wurde. Sie gehörte dem Ensemble 40 Jahre lang an und sang in dieser Zeit alle wichtigen Rollen ihres Fachs. 1962 wurde sie zur Kammersängerin ernannt und begeisterte das Publikum in 42 verschiedenen Partien, die sie in 769 Aufführungen sang. In Bayreuth gastierte sie nur 1966 als Brangäne (Tristan und Isolde) und 1969 als Kundry (Parsifal), sie gab jedoch Gastspiele an allen großen Bühnen. Unvergleichliche Rollenportraits gelangen ihr mit der Darstellung der Leonore (Fidelio), Dorabella (Così fan tutte), Orturd (Lohengrin), Mrs. Quickley (Falstaff) und vor allem als Marschallin im Rosenkavalier. Mit den Dirigenten Karl Böhm, Herbert von Karajan und Leonard Bernstein verband sie eine intensive Zusammenarbeit. Christa Ludwig setzte mit ihren Rolleninterpretationen Maßstäbe, stimmlich ebenso wie gestalterisch. Der Wohlklang ihrer Stimme, ihre brillante Technik und die Intensität ihres Ausdrucks sind legendär. Auch als Konzert- und Liedsängerin ist Christa Ludwig unvergessen, zahlreiche Aufnahme dokumentieren ihr Können (DG, EMI, RCA). Am 14. Dezember 1994 verabschiedete sie sich nach einer fast fünfzigjährigen unvergleichlichen internationalen Karriere in der Wiener Staatsoper als Klytämnestra von ihrem Bühnenpublikum. Danach faszinierte sie ihr Publikum jedoch weiterhin als intensiv gestaltende Liedsängerin und gab ihr Wissen an junge Sängerinnen und Sänger weiter, so u.a. in begehrten Meisterklassen beim Richard-Strauss-Festival. Christa Ludwig ist mit dem französischen Regisseur Paul Deiber verheiratet und lebt in Südfrankreich. Im Jahr 2003 erhielt sie die höchste Auszeichnung, die im kulturellen Bereich in Frankreich vergeben werden kann: Sie wurde zum Offizier der Ehrenlegion ernannt. 2015 wurde sie mit der „Ehrenplakette Richard Strauss“ für ihre Verdienste um das Werk des großen Komponisten ausgezeichnet. Die Ehrenplakette wurde bei dieser Gelegenheit erstmals verliehen. Christa Ludwig starb am 24. April 2021 in Klosterneuburg bei Wien.

Tabellarische Biographie

1928geboren am 16.3. in Berlin als Tochter eines Sängerehepaars. Erste Ausbildung bei der Mutter, später bei Felicie Hüni-Mihacsek.
1946Debüt als Prinz Orlowsky (Die Fledermaus) in Frankfurt am Main.
1952Engagement in Darmstadt, zwei Jahre später in Hannover.
1955Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper, Engagements als Cherubino, Dorabella, Komponist.
1960Leonore in Fidelio, eine ihrer Glanzpartien.
1956UA von Frank Martins Oper Der Sturm an der Wiener Staatsoper.
1957Mitwirkung bei der UA von Rolf Liebermanns Die Schule der Frauen bei den Salzburger Festspielen.
1959USA-Debüt als Dorabella (Così fan tutte) an der Lyric Opera Chicago. Im Dezember des gleichen Jahrens Met-Debüt als Cherubino in Mozarts Le Nozze di Figaro. Es folgten dort Partien wie Charlotte (Werther) von Massenet, Färberin (Die Frau ohne Schatten), Klytemnestra (Elektra), Oktavian und Marschallin im Rosenkavalier.
1966Bayreuth-Debüt als Brangäne im Tristan.
1969Amneris (Aida) an Covent Garden, London.
1967Kundry (Parsifal) in Bayreuth.
1971Christ a Ludwig singt die Claire in der UA von Der Besuch der alten Dame am 23.5.1971 von Gottfried von Einem.
1976Titelpartie in Bizets Carmen. und Amneris (Aida) an der Covent Garden Opera London.
1981Mrs. Quickly unter Karajan in Wien
1988/89Waltraute, Fricka an der New Yorker Met, daneben erfolgreiche Lied- und Konzertsängerin, zahlreiche Schallplattenaufnahmen.
1994VÖ des Buches "Ich wär so gern Primadonna gewesen".
1995Bühnenabschied mit der Partie der Klytemnestra (Elektra) an der Wiener Staatsoper und kann damit auf eine vierzigjährige Opernkarriere verweisen. Buch "Ich wär so gern Primadonna gewesen".
2003Ernennung zum Offizier der französischen Ehrenlegion am 11.12.2003.
2015Meisterkurs beim Richard-Strauss-Festival Garmisch.

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