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Arturo Benedetto Michelangeli

ital. Pianist

Biographie

Arturo Benedetti Michelangeli war einer der bedeutendsten Pianisten des 20. Jahrhunderts. Seine Konzerte und Aufnahme standen im Rang des Außergewöhnlichen. Er war ein absoluter Perfektionist, der jeden Anschlag und jede klangliche Nuance bis ins Kleinste ausfeilte. Sein Repertoire war daher vergleichsweise schmal. Er konzentrierte sich sich hauptsächlich auf Ravel und Debussy und auf ausgesuchte Werke der Wiener Klassik und der Romantik. Sein Perfektionsdrang war so ausgeprägt, dass er selbst wegen geringfügiger Mängel Konzerte absagte oder auf Störungen aus dem Publikum gereizt reagierte. Arturo Benedetti Michelangeli wurde am 5. Januar 1920 ind Brescia geboren. Seine Eltern spielten beide Klavier. Arturo wollte als Kind zuerst lieber Geige spielen – sein Vorbild war Bronisław Huberman –, für das Klavier zeigte er aber schon sehr früh großes Talent. Mit vier Jahren wurde er am Istituto Musicale Venturi ausgebildet, dann ging er nach Mailand und studierte dort Klavier und Komposition bei Giovanni Anfossi sowie Geige bei Renzo Francesconi. 1939 machte er erstmals mit dem Gewinn des ersten Preises beim prestigeträchtigen Geneva International Competition unter dem Juryvorsitz von Ignaz Paderewski international von sich reden. Alfred Cortot pries ihn als „den neuen Liszt“. Nach einer zweijährigen Lehrtätigkeit in Bologna startete Benedetti Michelangeli seine Solistenkarriere. Im Februar 1943 konzertierte er mit den Berliner Philharmonikern unter Ernest Ansermet in der Berliner Philharmonie, 1946 debütierte er in London, 1948 gab er Gastspiele in den USA und 1949 wurde er eingeladen, an den Gedenkfeiern anlässlich des 100. Todestages von Frédéric Chopin in Warschau teilzunehmen. Er erhielt Lehraufträge an den Konservatorien in Bologna, Venedig und Bozen und gab Meisterklassen in Arezzo, Siena, Turin und Lugano. Nach einer gesundheitsbedingten Verschnaufpause kehrte er 1964 aufs Konzertpodium zurück und unternahm Konzertreisen nach Russland, Japan, in die USA, nach Israel und nach Deutschland. 1964 gründete er das Internationale Klavierfestival ind Brescia und Bergamo, das er fünf Jahre lang leitete. Zu seinen Schülern gehörten u.a. Ivan Moravec, Martha Argerich und Maurizio Pollini. Nach einem Konzert in Bordeaux 1988 musste Benedetti Michelangeli erneut krankheitsbedingt pausieren, konnte aber ein Jahr später seine internationale Konzerttätigkeit mit neuer Kraft fortsetzen. Als legendär gelten seine Konzerte in Bremen 1989 und 1990 sowie in München unter Sergiu Celibidache, eine ausgedehnte Japan-Tournee 1992 und schließlich sein letztes öffentliches Konzert in Hamburg am 7. Mai 1993. Er reiste immer mit seinem eigenen Flügel aus der italienischen Fabrikation Tallone und mit seinem eingenen Klavierstimmer Angelo Fabbrini. Arturo Benedetti Michelangeli starb am 12. Juni 1995 in Lugnano.

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